Ventilschaftabdichtungen erneuern am M117 / M116.

Die Ventilschaftdichtungen gibt es als Reparaturset inklusive Montagehülsen unter der Nummer:
A 117 050 03 67.

Dichtkegel

Im Paket sind aber nur 8 Dichtkegel, wenn man beide Zylinderbänken machen möchte, braucht man 2 Päckchen!

Sonderwerkzeug:

Vorbereitung:

Alle Kipphebel samt Druckstück ausbauen.
Hierzu mit einer Ratsche und 27 Nuss die Kurbelwelle im Uhrzeigersinn jeweils so verdrehen, dass die jeweilige Nocke der Nockenwelle nach oben zeigt. Dort mit dem Ventilhebeldrücker die Ventilfeder nach unten drücken und Kipphebel und Druckstück herausnehmen. Kipphebel und Druckstück bleiben zusammen, sie werden an der gleichen Stelle, wo sie entnommen wurden, wieder eingebaut, am Besten so ablegen und beschriften, dass beim späteren Wiedereinbau nichts verwechselt werden kann.

Kipphebel

Nun der eigentliche Wechsel:
Mit der Ratsche und 27 Nuss die Kurbelwelle im Uhrzeigersinn so verdrehen, dass die 0 auf der Schwungscheibe (Schwingungsdämpfer) mit dem Zeiger übereinstimmt;
Zylinder 1 und 6 sind dann im OT.
Ist die Markierungszahl bei 90 sind Zylinder 3 und 5 im OT.
Ist die Markierungszahl bei 180 sind Zylinder 4 und 7 im OT.
Ist die Markierungszahl bei 270 sind Zylinder 2 und 8 im OT.

Entsprechender Zylinder mit Druckluft beaufschlagen, ich bin mit ca. 2,5 Bar ausgekommen, bei 4 bis 6 Bar unbedingt den Motor fixieren, da der Motor sonst durchdreht.
Ventilhebeldrücker ansetzen und Feder herunter drücken, wenn das Ventil mit runter gehen sollte, mit ganz wenig Vorspannung auf dem Ventilhebeldrücker, selbiger einen Klaps mit einem Hammer geben, damit die Ventilkegelhälften sich lösen können. Erneut mit dem Ventilhebeldrücker die Ventilfeder nach unten drücken, das Ventil sollte stehen bleiben, die Ventilkegelhälften werden sichtbar, mit dem Magnetfinger die Ventilkegelhälften lösen und entnehmen.

Ventilhebeldrücker abnehmen, Ventilfederteller, Ventilinnen- und -außenfeder entnehmen.
Später Ventilfedern genauso (und nicht auf dem Kopf) wieder einbauen!

Auf diesem Bild von links nach rechts: Ventilschaftdichtung, Ventilkegelhälften, Ventilfederteller, Ventilaußenfeder und Ventilinnenfeder. Die Farbmarkierung der Feder ist unten.

Ventilteile

Mit der Dichtungszange alte Ventilschaftdichtung abziehen; das Ventil wird nun lediglich vom Druckluft im Zylinder an seiner Position gehalten.
Neue Ventilschaftdichtung einölen und mit Montagehülse aufschieben, Montagehülse entfernen und Ventilschaftdichtung mit der Dichtungszange oder von Hand aufpressen.

Auf diesem Bild die auf dem Ventilschaft aufgeschobene Dichtung.

Dichtkegel am Ventil

Zusammenbau:
Ventilfedern (innen und außen), sowie Ventilfederteller wieder aufsetzen.
Ventilhebeldrücker ansetzen und vorsichtig Teller und Federn zusammendrücken, so, dass das Ventil durch den Teller hindurch kommt und nicht mit nach unten gedrückt wird!
Mit dem Ventilhebeldrücker Teller und Federn soweit zusammendrücken, dass die Ventilkegelhälften mit einer langen Spitzzange wieder im Ventilfederteller eingesetzt werden können, Ventilhebeldrücker langsam entspannen und gleichzeitig nachsehen, ob die Ventilkegelhälften sich richtig setzen und in die Nut am Ventil greifen. Ist das geschafft und Ein- und Auslassventil sind so gemacht worden, kann man die Druckluft wegnehmen und am nächsten Zylinder anschließen (Sehe Tabelle).

Wenn alle 16 Ventilschaftdichtungen gewechselt sind, wird keine Druckluft mehr benötigt und können die Schlepphebel samt Druckstücke wieder eingebaut werden; anschließend den Motor mit der Ratsche und 27 Nuss ein paar mal von Hand im Uhrzeigersinn durchdrehen damit sich alles ein wenig setzen kann. Der restliche Zusammenbau in umgekehrte Reihenfolge wie der Ausbau.
Beim einsetzen der Zündkerzen empfehlt es sich das Gewinde der Kerzen mit Kupferpaste zu bestreichen.

 

Erstellt im Sommer 2016

© Conrad Beck

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